Über Rudolf Ramming
Als Rudolf Ramming mit sechs Jahren ein Klavier geschenkt bekam, entdeckte er sofort seine Liebe zu diesem Instrument, spielte immer aus Freude und ohne jeglichen Zwang und machte schnell gute Fortschritte. Nach Schulzeit und Abitur war eher ein naturwissenschaftliches Studium geplant, doch die Begeisterung für die Musik war so groß, dass sich nach der Bundeswehrzeit ein Klavierstudium an der Hochschule für Musik Würzburg anschloss.

Studium
Der Unterricht bei Prof. Kirsti Hjort von der Goltz verband künstlerische Inspiration mit menschlichem Tiefgang, pianistische Technik mit Ästhetik und verantwortungsvoller Auseinandersetzung mit den Werken. In diesem gleichermaßen ernsthaften wie toleranten Umfeld entstand auch die Liebe zur Kammermusik und zur Liedbegleitung, die den jungen Pianisten mit vielen ausgezeichneten Musikern und Musikerinnen in Konzerten und auf Kursen in Kontakt brachte.
Lehrtätigkeit an Instituten
Nach erfolgreichem Abschluss der Meisterklasse und einer beginnenden regelmäßigen Konzerttätigkeit wurden Rudolf Ramming hauptamtliche Stellen an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen, an der Fachakademie für Musik Würzburg (dem damaligen Hermann-Zilcher-Konservatorium) und schließlich an der Hochschule für Musik Würzburg angeboten, an der er seit 1984 als Dozent für Klavier wirkte. Respektvoller Umgang mit Schülern und Studierenden prägten und prägen sowohl seinen Unterricht als auch den Kontakt zu Kollegium und Personal der Hochschule. Vielleicht begründet sich darin seine Mitarbeit in Gremien als langjähriger Vertreter für die Belange der Lehrbeauftragten und des künstlerischen Personals, als Fachgruppensprecher der Klavierklassen, später in Verwaltungsgremien und zuletzt in der Hochschulleitung als Vizepräsident des Institutes. Im Umfeld der langjährigen Unterrichtserfahrung ergibt sich die regelmäßige Teilnahme als Juror und Juryvorsitzender an Wettbewerben, sowohl national (Jugend musiziert), aber auch international (2015 Juryvorsitz bei internationalen Klavierwettbewerb in Shanghai).
Kurstätigkeit
Die langjährige Mitwirkung bis heute im Dozententeam des Kammermusikkurses für junge Instrumentalisten „Erlebnis Kammermusik“ in Weikersheim gehört zu den schönsten Erlebnissen seiner pädagogischen Arbeit. Diese jährlich im Sommer stattfindende, international ausgerichtete Veranstaltung unter dem Dach der Jeunesses Musicales ist eine Quelle der Inspiration für junge Musiker von etwa 14 – 20 Jahren. Nicht selten entstanden und entstehen hier lebenslange Freundschaften durch das gemeinsame Musizieren.
Auch an den Musikakademien in Marktoberdorf und Hammelburg war Rudolf Ramming oft als Dozent für Klavier oder Kammermusik eingeladen.
Weitere pädagogische Tätigkeit
Sein besonderes Interesse als Vater von fünf Kindern galt und gilt der Vermittlung von Musik an die junge Generation. Die CD-Reihe „MIK“ – Musik im Kinderzimmer mit klassischer Klaviermusik für Kinder ab 0 Jahren, produziert mit der Firma FMR, erhielt große Aufmerksamkeit der Medien. Bedeutende Zeitungen wie die „Süddeutsche“ und die „Zeit“, sowie weitere große lokale Blätter und der Bayerische Rundfunk berichteten in ausführlichen Artikeln über das Projekt, das auch in pädagogischen Stellungnahmen äußerst positiv bewertet wurde. In der Folge entstand „Musik erlebbar gemacht“, ein Projekt an Grundschulen für alle Jahrgangsstufen im Format einer Workshop – Woche, das auch die Eltern mit einbezog und „Musikania – die Stadt, die die Musik verlor“, ursprünglich ein Vortrag für eine Veranstaltungsreihe der Volkshochschule Kitzingen im Rahmen einer Kinderakademie, aus dem sich ein Theaterstück als „Edutainment“ entwickelte (Theater am Neunerplatz Würzburg). Die evangelische Akademie Tutzing lud ihn in Folge zu einem Vortrag ein zum Thema „Bedeutung von musikalischer Erziehung in der Kindheit und ihr positiver Einfluss auf soziale Probleme“.

Konzert
Die eigene musikalische Konzerttätigkeit ist mehr als Freude an der Musik und ihrer Vermittlung. Sie dient auch der Motivation und Selbstreflexion und ist die Basis für den instrumentalen Unterricht mit Schülern jeden Alters und auf jedem Niveau. Konzerte mit Orchestern, als Solist, als Liedbegleiter und vor allem als Kammermusikpartner füllen den Terminkalender.
Eine sehr intensive Zeit mit außerordentlichen musikalischen Erfahrungen war das langjährige Konzertieren im Klaviertrio mit Max Speermann und Annemarie Speermann-Dengler, ehemalige Mitglieder des Bartholdy – Quartetts.
Mitglieder der Bamberger Symphoniker, des Philharmonischen Orchesters Würzburg und weiterer renommierter Ensembles sind seit vielen Jahren Spielpartner von Rudolf Ramming in Konzerten.
Bereits im Jahr 1992 gründeten seine Frau Michaela Schlotter und er das Klavier-Duo Michaela Schlotter und Rudolf Ramming mit Konzerten in Deutschland, Griechenland, Japan und den USA. „Gut gelaunt mit 20 Fingern“ war eines der erfolgreichen Auftrittsformate.
Engagement im Laienbereich
Schon immer hatte Rudolf Ramming einen engen Draht zur Laienmusikszene und eine Bewunderung für das Engagement, die Begeisterung und auch den Qualitätsanspruch der beteiligten Musikerinnen, Musiker und Ensembles. Als Ergebnis eigener Weiterbildung im Dirigieren gründete er im Jahr 1996 das Würzburger „Ensemble Pizzicato“, das seit 2006 von Dimitra Maragoudakis sehr erfolgreich geleitet wird. Er selbst ist seit 2018 künstlerischer Leiter des Ensembles „Musica Medica“, ein Orchester, das der Arzt und Musiker Dr. Georg Kaiser im Jahr 1987 gründete und das jährliche Konzerte in Grado / Italien und Neustadt am Main veranstaltet.
Eine besondere Liebe gilt Auftritten mit dem renommierten Polizeichor Würzburg unter der Leitung von Jürgen Pfarr, bei dem er seit über dreißig Jahren als Klavierbegleiter mitwirkt.
Aktuell
Im Herbst 2023 beendete Rudolf Ramming seine über 40-jährige Lehrtätigkeit und die Gremienarbeit an der Hochschule für Musik Würzburg, ohne jedoch seine musikalischen Aktivitäten im Konzertbereich und in unterschiedlichen musikalischen Projekten aufzugeben.
Ehrenamtlich betreut er an seinem früheren Institut im Team die Veranstaltung „Musik intern“, und er wirkt mit im Bayerischen Tonkünstlerverband und bald auch im Bayerischen Musikrat.